IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2013: Baukonjunktur hält sich auf hohem Niveau
Das Geschäftsklima zum Jahresende 2013 bezeichnen die knapp 300 vom IWH befragten Bauunternehmen weiterhin als außerordentlich gut. So verharrt die Geschäftslage bei einem vergleichsweise milden Winterwetter auf einem Niveau, das bisher nur während des Baubooms Anfang der 1990er Jahre, während des mäßigen Winters zum Jahreswechsel 2011/2012 sowie im Herbst dieses Jahres erreicht wurde. Die Bauproduktion und auch die Liquiditätsausstattung wurden von den Unternehmen sogar höher als im Quartal zuvor bewertet, die Baupreise blieben dagegen in etwa stabil.
27. Februar 2014
Nach einem witterungsbedingt schwachen Start haben im Verlauf des Jahres 2013 vor allem der Wohnungsbau und der öffentliche Bau kräftig zugelegt. Dafür dürfte neben den flutbedingten Reparaturarbeiten die – bei niedrigen Zinsen und steigenden Einkommen – generell gute Baukonjunktur verantwortlich sein. Die Aussichten bis zur Jahresmitte 2014 verharren ebenfalls auf einem recht hohen Niveau. Die Auftragslage stellt sich laut Umfrage zum Jahresende sogar besser dar als zuvor (vgl. Abbildung 2). Die Ertragserwartungen, die im Sommerhalbjahr einen Dämpfer erhalten hatten, verbessern sich wieder deutlich. Bei den Preisen sehen die Unternehmen im Schnitt aber nur geringe Möglichkeiten für Anhebungen.
Die Situation ist aber zwischen den Bausparten gespalten. Die im Hochbau tätigen Unternehmen signalisieren zum Jahresende eine leichte Verschlechterung der Lage. Allerdings war die Stimmung im dritten Quartal aufgrund der einsetzenden Maßnahmen zur Beseitigung der Flutfolgen deutlich überzeichnet und dürfte nunmehr eher auf eine Normalisierung hindeuten. So verbessert sich trotz abflachender Bauproduktion die Liquiditätsausstattung leicht und die Baupreise ziehen wieder etwas an. Auch bleiben die Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen Baugeschäfte optimistisch: Die Bauproduktion hält sich angesichts hoher Auftragsbestände auf dem Vorquartalsstand. Dabei gehen die Unternehmen von weiter durchsetzbaren Baupreis- und Ertragssteigerungen aus.
Im Tiefbau verharrt die aktuelle Geschäftslage auf einem Niveau, das nur Anfang der 1990er Jahre und im Bauboomjahr 2011 erreicht wurde. Die Auftragslage hat sich deutlich verbessert und mit Liquidität dürften die Tiefbauunternehmen ebenfalls wieder etwas besser ausgestattet sein. Die Aussichten bis in den Sommer 2014 geben dagegen leicht nach. Zwar sind die Produktionserwartungen bei guter Auftragslage vor allem im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Beseitigung der Flutschäden aufwärtsgerichtet. Bei den Ertragserwartungen fallen sie allerdings mit einer stagnierenden und bei den Baupreiserwartungen mit einer rückläufigen Tendenz deutlich von den anderen Sparten ab.
Die Ausbauunternehmen sind sowohl hinsichtlich ihrer aktuellen als auch der zu erwartenden Baugeschäfte optimistischer als noch im Herbst. Der Auftragseingang hat sich zuletzt wieder verstärkt und die Liquiditätsausstattung erweist sich im Spartenvergleich als besonders gut. Den Firmenmeldungen nach ist für die kommenden Monate zudem von wieder steigenden Baupreisen und Erträgen auszugehen, nachdem es hier im Verlauf des Jahres zu einer Normalisierung gekommen war.