IWH-Industrieumfrage im ersten Quartal 2016: Optimistische Erwartungen im Konsumgütergewerbe
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands setzt sich die Erwärmung des Geschäftsklimas der zweiten Jahreshälfte 2015 nicht fort. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Umfrage im ersten Quartal 2016. Per saldo geht die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage um einen Punkt zurück, bei den Geschäftsaussichten sind es zwei Punkte (vgl. Abbildung 1 und Tabelle). Dieser Dämpfer könnte der deutlich geringeren Zufriedenheit der Unternehmen mit der Auftragslage geschuldet sein.
04. Mai 2016
Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen liegt neun Punkte unter dem Wert der Vorperiode und auch unter dem Vorjahresniveau (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Die Produktions- und Ertragserwartungen geben demgegenüber nur geringfügig nach (Rückgang um einen bzw. zwei Saldenpunkte). Unzufriedener als am Jahresende 2015 sind die Unternehmen auch mit der gegenwärtigen Produktionslage.
Den drei fachlichen Hauptgruppen ist gemeinsam, dass die Beurteilung der Auftragslage schlechter ausfällt als im Vorquartal. Darüber hinaus geben sie kein einheitliches Bild ab. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern hat sich das Konjunkturklima abgekühlt. Die Aussichten für die nächsten sechs Monate werden nicht mehr so gut wie am Jahresende 2015 bewertet (vgl. Tabelle). Neben der Auftragslage wird mit der Produktionserwartung ein weiterer vorlaufender Indikator nach unten korrigiert. Das Niveau der Vorjahressalden erreicht die Sparte derzeit nicht.
Im Investitionsgütergewerbe ist die Hochstimmung vorerst vorbei. Aus den Einschätzungen des Geschäftsklimas durch die Unternehmen resultieren nicht mehr ganz die Saldenwerte des Vorquartals. Vor allem aber geht die Zufriedenheit mit der Auftragslage zurück, und zwar um 14 Saldenpunkte. Die Produktionserwartungen werden allerdings nur vier Punkte schlechter als Ende 2015 beurteilt und befinden sich nach wie vor auf hohem Niveau.
Ganz anders beurteilen die Unternehmen im Konsumgütergewerbe ihre Geschäftstätigkeit. Die aktuelle Lage wird im Saldo drei Punkte besser bewertet als im Vorquartal, und die Erwartungen an die Geschäfte in den nächsten Monaten sind – trotz der auch hier schlechter eingeschätzten Auftragslage – so hoch wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Produktions- und Ertragserwartungen haben sich gegenüber der Vorperiode deutlich verbessert, die Sparte erwartet einen „heißen Sommer“