Zu den betrieblichen Effekten der Investitionsförderung im Rahmen der deutschen Regionalpolitik
Matthias Brachert, Eva Dettmann, Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2020
Abstract
Die Wirtschaft in den Industrieländern unterliegt einem ständigen Anpassungsdruck. Wichtige aktuelle Treiber des Strukturwandels sind vor allem die Globalisierung, der technologische Fortschritt (insbesondere durch Digitalisierung und Automatisierung), die Demographie (durch Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung) und der Klimawandel. Von diesem Anpassungsdruck sind jedoch die Regionen in Deutschland sehr unterschiedlich betroffen. Regionalpolitik verfolgt das Ziel, Regionen bei der Bewältigung des Strukturwandels zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Regionen, die ohnehin durch Strukturschwächen gekennzeichnet sind. Die aktuelle Regionalförderung in Deutschland basiert im Wesentlichen auf der Förderung von Investitionen von Betrieben und Kommunen. Die Evaluierung dieser Programme muss integraler Bestandteil der Regionalpolitik sein – schließlich stellt sich immer die Frage nach einer alternativen Verwendung knapper öffentlicher Mittel. Eine Pilotstudie für Sachsen-Anhalt zeigt, dass die im Rahmen der Regionalpolitik gewährten Investitionszuschüsse einen positiven Effekt auf Beschäftigung und Investitionen der geförderten Betriebe haben; bei den Investitionen allerdings nur für die Dauer des Projekts. Effekte der Förderung auf Umsatz und Produktivität von Betrieben in Sachsen-Anhalt waren nicht nachweisbar.
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IWH-Transfertagung „Europas Finanzmarkt: Zwangsehe oder lose Bekanntschaft?“
Sithara Thies
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2020
Abstract
Ein Jahrzehnt nach der weltweiten Finanzkrise steht das Finanzsystem noch immer vor enormen Herausforderungen. Wie diese in Europa gemeistert werden können, war Thema einer hochkarätig besetzten Tagung, die am 26. Februar 2020 am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) stattfand.
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Aktuelle Trends: Entwicklung der Firmengründungen in Deutschland
André Diegmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2020
Abstract
Das Produktivitätswachstum in entwickelten Volkswirtschaften hat sich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Ein Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in einer Volkswirtschaft ist die Firmengründungsaktivität. Wenn neue Ideen entstehen, kann dies in eine zunehmende Gründungsaktivität münden und so positiv auf die Produktivitätsentwicklung wirken.
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IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2020
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 2,
2020
Abstract
Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 um 2,2% im Vergleich zum Vorquartal gesunken ist. Dieser starke Rückgang ist vor allem auf die im Laufe des Monats März in Deutschland und in anderen Ländern eingeführten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zurückzuführen. Bereits aus anderen Gründen war das Bruttoinlandsprodukt schon im vierten Quartal 2019 leicht zurückgegangen. Die Rezession wird sich im laufenden Quartal noch weiter vertiefen und das Bruttoinlandsprodukt um 7,2% zurückgehen, weil bis Mitte Mai die Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie noch gravierend waren, aber auch weil private Haushalte und Unternehmen eine Vielzahl von wirtschaftlichen Aktivitäten individuell eingeschränkt haben. Im dritten Quartal 2020 dürfte die Produktion dann wieder zulegen, sofern die Eindämmungsmaßnahmen weiter gelockert werden können (vgl. Abbildung 1).
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07.05.2020 • 7/2020
Start für IWH-Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten trotz Coronakrise konstant
Trotz Krisenstimmung blieb die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im März und April 2020 auf Vorjahresniveau. Das zeigt der heute erstmals veröffentlichte IWH-Insolvenztrend. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) liefert damit ab sofort und deutlich vor der amtlichen Statistik ein monatliches Update zum bundesweiten Insolvenzgeschehen.
Steffen Müller
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Internationale Konjunkturprognose und konjunkturelle Szenarien für die Jahre 2019 bis 2024
Andrej Drygalla, Oliver Holtemöller, Axel Lindner
IWH Online,
Nr. 1,
2020
Abstract
In der vorliegenden Studie werden zunächst die weltweiten konjunkturellen Aussichten für das Ende des Jahres 2019 und für die Jahre 2020 bis 2024 dargestellt. Dabei wird folgender Länderkreis betrachtet: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Spanien und Tschechien. Die Weltkonjunktur hat sich weiter abgekühlt. Seit Jahresanfang stagniert die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe, in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist sie sogar gesunken. Der internationale Warenhandel ist in der Tendenz seit Herbst 2018 rückläufig. Gleichwohl hat sich die Dynamik der gesamtwirtschaftlichen Produktion nur moderat verlangsamt, denn die Dienstleistungen expandieren weiterhin deutlich. Der Rückgang des Welthandels und der Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe dürften nicht zuletzt eine Folge der von den USA ausgehenden handelspolitischen Konflikte sein. Auch die gegenwärtigen Probleme der Automobilbranche schlagen auf den internationalen Handel durch. Für die nächsten Quartale ist mit einer schwachen Dynamik der weltwirtschaftlichen Produktion zu rechnen. Ein wesentliches Risiko für die internationale Konjunktur besteht darin, dass die Schwäche im Verarbeitenden Gewerbe auf die Dienstleistungsbranchen übergreift, etwa wenn sich Insolvenzen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes häuften oder Arbeitsplatzverluste und niedrigere Lohnabschlüsse in diesen Branchen die Konsumnachfrage der privaten Haushalte deutlich verringerten. Zudem ist möglich, dass es zu einer weiteren Eskalation der Handelskonflikte kommt. Sollten die USA etwa tatsächlich Importzölle auf Automobile aus der EU einführen, würde dies einen deutlichen negativen Einfluss auf die europäischen Exporte in die USA haben. Auch der weiterhin vertraglich nicht geregelte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union stellt ein erhebliches Risiko für Europa dar. Die wahrscheinlichste wirtschaftliche Entwicklung in dem betrachteten Länderkreis (Basisszenario) wird anhand grundlegender volkswirtschaftlicher Kennzahlen, etwa der Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts, beschrieben. Es wird auch die Entwicklung für den Fall skizziert, dass die Weltwirtschaft eine ungünstige, eine sehr ungünstige Wendung (mittelschweres und schweres Negativszenario), oder auch eine günstige Wendung nimmt (Positivszenario). Das mittelschwere Negativszenario ist so gewählt, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion in der betrachteten Ländergruppe im Jahr 2020 gemäß der aus dem Modell resultierenden Wahrscheinlichkeitsverteilung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% noch geringer ausfällt; das schwere Negativszenario ist so gewählt, dass sich mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 1% eine noch geringere Produktion realisieren dürfte. Das Positivszenario wird schließlich so gewählt, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 10% zu einer noch höheren Produktion in der genannten Ländergruppe kommen dürfte. Im Basisszenario liegt der Produktionszuwachs im betrachteten europäischen Länderkreis in den Jahren 2019 und 2020 bei jeweils 1,3%. Im Fall eines mittelschweren Einbruchs bleibt die Zuwachsrate der europäischen Ländergruppe im Jahr 2020 mit -0,2% um 1,5 Prozentpunkte unter der Rate im Basisszenario, im Fall eines schweren Einbruchs mit -1,4% um 2,7 Prozentpunkte. Besonders stark bricht in den negativen Risikoszenarien die Produktion in Griechenland, der Slowakei, Polen und Irland ein. Besonders stabil ist die Produktion dagegen in Frankreich. Der weltwirtschaftliche Schock reduziert die Produktion in Deutschland ungefähr so stark wie im Durchschnitt der Ländergruppe, die deutsche Wirtschaft erholt sich dann aber etwas rascher. Die länderspezifischen Szenarien erlauben auch die Antwort auf die Frage, wie stark die deutsche Wirtschaft von dem Wirtschaftseinbruch eines bestimmten Landes aus dem europäischen Länderkreis betroffen ist. Es zeigt sich, dass es für Deutschland zu keinen messbaren Produktionsverlusten kommt. Umgekehrt führt ein schwerer konjunktureller Einbruch in Deutschland aber zu einem spürbaren Rückgang des Produktionszuwachses im selben Jahr insbesondere in Tschechien und in Polen.
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Wirtschaft unter Schock — Finanzpolitik hält dagegen
Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Claus Michelsen, Torsten Schmidt, Timo Wollmershäuser
Wirtschaftsdienst,
Nr. 4,
2020
Abstract
Nach Ansicht der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute bricht die Konjunktur in Deutschland als Folge der Corona-Pandemie drastisch ein. Um die Infektionswelle abzubremsen, hat der Staat die wirtschaftliche Aktivität hierzulande stark eingeschränkt. Deshalb dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2020 um 4,2 % schrumpfen. Die Rezession hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und im Staatshaushalt. In der Spitze wird die Arbeitslosenquote auf 5,9 % und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,4 Mio. hochschnellen. Die finanzpolitischen Stabilisierungsmaßnahmen führen 2020 zu einem Rekorddefizit im gesamtstaatlichen Haushalt von 159 Mrd. Euro. Nach dem Shutdown wird sich die Konjunktur schrittweise erholen. Entsprechend fällt der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts 2021 mit 5,8 % kräftig aus. Mit dieser Prognose sind erhebliche Abwärtsrisiken verbunden, etwa weil sich die Pandemie deutlich langsamer abschwächen lässt, oder weil das Wiederhochfahren der wirtschaftlichen Aktivität schlechter gelingt als angenommen bzw. eine erneute Ansteckungswelle auslöst.
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Integrated Assessment of Epidemic and Economic Dynamics
Oliver Holtemöller
IWH Discussion Papers,
Nr. 4,
2020
Abstract
In this paper, a simple integrated model for the joint assessment of epidemic and economic dynamics is developed. The model can be used to discuss mitigation policies like shutdown and testing. Since epidemics cause output losses due to a reduced labor force, temporarily reducing economic activity in order to prevent future losses can be welfare enhancing. Mitigation policies help to keep the number of people requiring intensive medical care below the capacity of the health system. The optimal policy is a mixture of temporary partial shutdown and intensive testing and isolation of infectious persons for an extended period of time.
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