Aktuelle Trends: Große Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter
Die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt ist angesichts ihrer stark gestiegenen Anzahl eine große Herausforderung in allen Regionen Deutschlands. Es gibt allerdings große Unterschiede bezüglich des Erfolgs der Arbeitsmarktintegration zwischen den Bundesländern.
10. März 2017
Die linke Abbildung zeigt, dass die Arbeitslosenquote deutscher Staatsangehöriger zwischen Juni 2015 und Juni 2016 in allen Bundesländern gesunken ist (alle Beobachtungspaare liegen unterhalb der 45-Grad-Linie). In den Bundesländern mit hoher Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosenquote sogar stärker gesunken (größerer Abstand der Beobachtungspaare zur 45-Grad-Linie). Die rechte Abbildung offenbart allerdings, dass sich die Arbeitslosenquote von Menschen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern in den ostdeutschen Bundesländern stärker verschlechtert hat als im Westen: Abgesehen von Berlin liegen die ostdeutschen Beobachtungspaare (blaue Quadrate) für die Arbeitslosenquoten im Juni 2015 und im Juni 2016 über den westdeutschen (schwarze Kreise).
Die allgemein schlechtere Situation am Arbeitsmarkt in den ostdeutschen Bundesländern (und im Saarland) überträgt sich verstärkt auf die Arbeitsmarktchancen Geflüchteter. Diese Entwicklung deutet daraufhin, dass die ostdeutschen Länder Defizite bei der Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt aufweisen. Für diese Personengruppe sind Sprachförderung und der Erwerb wichtiger sozioökonomischer Grundfähigkeiten von zentraler Bedeutung, zumal unter den Geflüchteten viele junge Menschen sind.