Aktuelle Trends: Wanderungsverluste Ostdeutschlands gegenüber dem Westen stark rückläufig – deutliche Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland
Die hohen Wanderungsverluste haben in Ostdeutschland in erheblichem Maß zum Bevölkerungsschwund beigetragen. Dabei sind vor allem jüngere, qualifizierte Menschen abgewandert, darunter überproportional viele Frauen. Seit dem Jahr 2012 scheint sich die Lage etwas aufzuhellen: Die Zahl der Zuwanderer überstieg im Jahr 2012 die Zahl der Abwanderer um ca. 10 000 Personen, 2013 waren es bereits 26 000 Personen. Das letzte Mal hatte es im Jahr 1997 einen Wanderungsüberschuss gegeben. Gegenüber dem Ausland ist der Saldo bereits seit 2010 positiv. Im Jahr 2013 lag dieser bei ca. 33 000 Personen und dürfte danach weiter deutlich zugenommen haben. So sind in den ersten elf Monaten des Jahres 2014 – neuere Daten liegen noch nicht vor – 49 000 Personen mehr aus dem Ausland zugewandert als abgewandert.
11. September 2015
Der Wanderungssaldo zwischen Ost- und Westdeutschland ist seit einigen Jahren deutlich rückläufig. Im Jahr 2013 wanderten nur noch 7 000 Personen mehr von Ostdeutschland in die Alten Bundesländer ab als aus dem Westen zuwanderten. Zum Vergleich: Im Zeitraum zwischen 1991 und 2010 waren es im Durchschnitt etwa 52 000 Personen pro Jahr.
Insgesamt dürfte der positive Wanderungssaldo im Jahr 2014 weiter zugenommen haben. Unterstellt man ähnlich hohe migrationsbedingte Verluste gegenüber Westdeutschland wie im Jahr 2013, dürften die Wanderungsgewinne insgesamt in der Größenordnung von 40 000 Personen gelegen haben. Zu beachten ist, dass es sich dabei um Personen aller Altersgruppen handelt und nicht nur um Personen im erwerbsfähigen Alter. Auf jeden Fall ist durch die Migration der alterungsbedingte kräftige Rückgang der Zahl der Erwerbsfähigen – dies sind Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren – teilweise kompensiert worden.