Firm Exit and Job Displacement – ein Workshopbericht
Die Abteilung Strukturwandel und Produktivität des IWH veranstaltete am 17. und 18. Juli 2015 einen Workshop zum Thema „Firm Exit and Job Displacement“. Dabei trafen sich hochkarätige Forscher (u. a. von der University of California Berkeley und der Harvard University) aus zahlreichen Ländern, um aktuelle Arbeiten zu Themen wie Unternehmenswachstum und Beschäftigungsstabilität zu diskutieren. Kernthema des Workshops war jedoch die aktuelle Forschung zu den Folgen unfreiwilliger Arbeitsplatzverluste (job displacement).
11. September 2015
Hierzu präsentierte beispielsweise Richard Upward (Universität Nottingham) eine Studie, die für Großbritannien zeigt, dass von Jobverlusten betroffene Arbeitnehmer auch langfristig starke Einkommenseinbußen erleiden und andere Einkommensarten (z. B. Einkommen aus Selbstständigkeit oder staatliche Transferleistungen) diese Verluste nur zu einem geringen Teil kompensieren können. Weitere Beiträge befassten sich unter anderem mit dem Einfluss von Massenentlassungen auf regionale Arbeitsmärkte, Unterschieden zwischen individuellen und kollektiven Entlassungen, dem Einfluss institutioneller Faktoren sowie mit gesundheitlichen Folgen.
So zeigen die Ergebnisse einer Studie für die Niederlande, die von Jochem Zweerink (Universität Utrecht) vorgestellt wurde, dass unfreiwillige Jobverluste zu einer höheren Sterblichkeit führen. Der Workshop bot darüber hinaus auch die Gelegenheit, dem internationalen Fachpublikum erste Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte des IWH zu präsentieren. So wurden zwei Arbeiten vorgestellt, die sich mit den Möglichkeiten, kollektive Entlassungsereignisse zu antizipieren, und mit den Folgen des Scheiterns kleiner Betriebe auseinandersetzen.
Einen Höhepunkt des Workshops stellte der Vortrag Till von Wachters (University of California Los Angeles) dar. Er berichtete aus seiner aktuellen Forschung und fasste wesentliche Erkenntnisse der bisherigen Literatur zu den Folgen von Jobverlusten (z. B. durchweg starke und langanhaltende Einkommensverluste) zusammen. Zudem zeigte er Perspektiven für die zukünftige Forschung auf, die beispielsweise noch zu einem besseren Verständnis der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen unfreiwilliger Arbeitsplatzverluste beitragen könnte.