IWH-Industrieumfrage im zweiten Quartal 2014: Anhaltender Optimismus
Die ostdeutsche Industrie erwartet für die nächsten Monate gute Geschäfte. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen. Das Verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland gibt sich derzeit unbeeindruckt von den politischen Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Geschäftslage hat sich nach dem starken Aufwärtsschub im ersten Quartal auf ihrem hohen Niveau gehalten. Sie wird lediglich um einen Saldenpunkt schwächer eingeschätzt. Der Saldo aus positiven und negativen Urteilen über die Geschäftsaussichten hat sich zum vierten Mal in Folge erhöht.
29. August 2014
Die positiven Erwartungen an die Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten resultieren nach den vorliegenden Daten vor allem aus den Produktionserwartungen. Diese sind weiterhin stark aufwärtsgerichtet und haben ein so hohes Niveau wie zuletzt im Jahr 2011 (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Die aktuelle Auftragslage hingegen wird nach der starken Verbesserung im Vorquartal nunmehr wieder etwas verhaltener beurteilt.
Bezogen auf die fachlichen Hauptgruppen bietet die Konjunktur kein einheitliches Bild. Die Produzenten von Vorleistungsgütern waren ausgesprochen schwungvoll ins erste Quartal gestartet und sind mit ihrer Geschäftslage nunmehr etwas weniger zufrieden. Die Aussichten haben sich aber wieder spürbar aufgehellt und das höchste Niveau seit mehreren Jahren erreicht. Auch die Zufriedenheit mit der Produktionslage ist auf einem Höchststand, wie er zuletzt im Jahr 2011 erreicht wurde. Und die Sparte erwartet hinsichtlich Produktion und Erträgen, dass es noch besser laufen wird als zu Jahresbeginn (vgl. Tabelle). Die geringfügig schwächer beurteilte Geschäfts- und Auftragslage dürfte vor diesem Hintergrund eine Normalisierung des überzeichneten ersten Quartals sein.
Auch im Investitionsgütergewerbe zeigt sich nach einem ausgesprochen starken ersten Quartal eine moderatere Gangart der Konjunktur. Das hohe Niveau der Geschäftsaktivitäten behält die Sparte aber bei. Die Geschäftslage wird geringfügig schwächer beurteilt, die Aussichten bleiben aufwärtsgerichtet. Die Produktion wird im Saldo nochmals besser bewertet als in der vorherigen Umfrage, und Gleiches gilt für die Produktionserwartungen (vgl. Abbildung 2).
Die Hersteller von Konsumgütern melden – trotz schwächerer Produktion – zum dritten Mal in Folge eine größere Zufriedenheit mit der momentanen Geschäftslage als im Vorquartal. Die Aussichten für die nächsten sechs Monate werden zwar etwas weniger positiv als in der vorherigen Umfrage beurteilt. Aber die Auftragslage als vorlaufender Indikator wird unverändert gut eingestuft. Die Erwartungen an die Produktion überflügeln das Niveau der anderen Sparten deutlich (vgl. Abbildung 2).