1st IWH-FIN-FIRE Workshop on Challenges to Financial Stability
Im Rahmen des Workshops tauschten sich internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle Forschungspapiere rund um das Thema „Challenges to Financial Stability“ aus. Im Wesentlichen diente der Workshop als Plattform, um Änderungen in den regulatorischen Rahmenbedingungen des Finanzsektors und die daraus resultierenden Einflüsse auf die Finanzstabilität bzw. die Konsequenzen für die Realwirtschaft zu diskutieren.
09. November 2015
Ein besonderer Fokus lag dabei auf sechs Themengebieten, zu denen jeweils zwei Papiere vorgestellt wurden. Dies waren am ersten Tag Regulatorische Aufsicht, Systemische Risiken und Liquidität. Am zweiten Tag folgten dann Vorträge zu Kapitalbewegung, Internationales Bankensystem und Monetäre Transmissions-
mechanismen. Nach jeder Präsentation wurde die Forschungsarbeit von einem Korreferat zusammengefasst und kritisch bewertet. Anschließend hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und das Papier im Plenum zu diskutieren.
Als Keynote Speaker waren Prof. Dr. Claudia M. Buch von der Deutschen Bundesbank und Prof. Elena Carletti, Ph.D. von der Bocconi-Universität Mailand nach Halle (Saale) gereist. Claudia Buch ging in ihrem Vortrag besonders auf die Unterschiede zwischen „Financial Risk Taking“ und „Economic Risk Taking“ ein. Sie zeigte dabei die Wichtigkeit von Finanzmarktstabilität für die Realwirtschaft auf und leitete daraus Implikationen für die Arbeit der Finanzaufsicht ab. In diesem Zusammenhang gab sie einen Überblick über verschiedene makroprudenzielle Instrumente, wie höhere Kapitalanforderungen an systemisch relevante Banken, die zur Sicherung der Finanzmarktstabilität eingesetzt werden können.
Elena Carletti adressierte Anreizprobleme in Bezug auf die Überwachung von Banken durch nationale Institutionen, wenn Entscheidungsprozesse auf eine höhergeordnete, supranationale Ebene verlagert werden. Dabei erklärte sie ein von ihr entwickeltes theoretisches Modell, das die Auswirkungen einer zentralen Bankenregulierung, wie sie momentan zum Beispiel von der Europäischen Zentralbank übernommen wird, auf die dezentrale, nationale Aufsichtsbehörde nachbildet.
Als Vortragende konnten sowohl Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Organisationen wie der Europäischen Zentralbank, der Banque de France, der Bank of Canada, der Sveriges Riksbank oder des Federal Reserve Boards in Washington, D.C., als auch Professoren von Universitäten weltweit gewonnen werden. So stellten unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frankfurt School of Finance & Management, der Universität Groningen, der Cass Business School in London, der Goethe-Universität Frankfurt am Main oder der Indiana University in den USA ihre Arbeiten in Halle (Saale) vor.
Darüber hinaus beteiligten sich viele weitere internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop. Dies ermöglichte einen akademischen Austausch, der von hoher wissenschaftlicher Qualität und Vielfalt geprägt war und einmal mehr den Wissenschaftsstandort Halle (Saale) stärkte.