IWH-Bauumfrage im dritten Quartal 2015: Geschäftsklima unverändert gut
Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe ist laut Umfrage des IWH im Sommer alles in allem freundlich geblieben. Die Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage ähnlich gut wie im Quartal zuvor. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr sind sie sogar etwas optimistischer als noch im Frühjahr – die saldierten Urteile der Unternehmen steigen um zwei Punkte. Die Ausstattung mit Liquidität wird etwas günstiger bewertet; hinsichtlich der zu erwartenden Produktion äußerten sich die Unternehmen aber etwas verhaltener als zuvor, und die im Frühjahr gestiegenen Ertragserwartungen fallen zurück auf Vorjahresniveau. Dahinter stehen stark divergierende Stimmungslagen in den Sparten. Während sich das Ausbaugewerbe weiterhin deutlich im Aufwind sieht, bleiben das Bauhauptgewerbe und hier insbesondere die Tiefbauunternehmen eher vorsichtig optimistisch
09. November 2015
Das Konjunkturbild im Hochbau gleicht weitgehend dem im Vorquartal. Die aktuellen Baugeschäfte werden nur geringfügig schlechter, die Aussichten dafür etwas günstiger bewertet. Die Auftragslage hat sich zwar nicht weiter verbessert, dennoch erwarten mehr Unternehmen eine steigende Produktion; offensichtlich verfügt der Hochbaubereich über ausreichend hohe Auftragsbestände. Die außerordentlich günstige Liquiditäts- und Ertragslage aus dem Frühjahr wird allerdings nicht wieder erreicht (vgl. Abbildung 2).
Im Tiefbau laufen die aktuellen Baugeschäfte ebenfalls etwas schlechter, während sich die Aussichten leicht aufhellen. Hier hat sich die Auftragslage weiter leicht verbessert, hinsichtlich der Produktion im nächsten Halbjahr bleiben die Erwartungen aber wohl angesichts eines geringeren Umfangs an Aufträgen im Bestand eher verhalten. Das gilt auch für die zu erwartenden Erträge.
Die konjunkturelle Erholung im Ausbau setzte sich dagegen unvermindert fort. Hier besserten sich nicht nur die aktuelle Lage und die Aussichten, die erreichten Saldenniveaus deuten zudem auf einen vergleichsweise hohen Anteil optimistischer Unternehmen hin. Im Spartenvergleich hebt sich der Ausbaubereich sowohl bei der Auftragslage – auch wenn hier eine leichte Korrektur nach unten erfolgte – als auch bei der Liquiditäts- und Ertragslage sowie bei den zu erzielenden Baupreisen positiv ab.