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Passungsprobleme am Arbeitsmarkt: Zwischen Fachkräftemangel und unterwertiger Beschäftigung – Bericht vom 12. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik

Beim zwölften gemeinsamen Workshop des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) trafen sich am 12. und 13. Oktober 2015 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft, um über die fehlende Passung zwischen Arbeitsplatzerfordernissen und verfügbaren Qualifikationen der Arbeitnehmer zu diskutieren.

09. November 2015

Autoren B. Christoph N. Kracke Ute Leber Birgit Schultz

Nach der Begrüßung durch Steffen Müller (IWH) sowie Ulrich Walwei (IAB) gab Rolf van der Velden (Universität Maastricht) in seiner Keynote „Skill, Skill Use and Wages: A New Theoretical Perspective“ einen Überblick zu unterschiedlichen theoretischen Zugängen sowie Methoden, die Passung von vorhandenen und am Arbeitsplatz geforderten Fähigkeiten zu messen und zu operationalisieren.

In den nachfolgenden Beiträgen wurden die Themen Fachkräfte-
mangel und unterwertige Beschäftigung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Zunächst wurde die spezifische Situation des Arbeitsmarktes in Südkorea geschildert, bevor das Thema Fachkräftemangel aus betrieblicher Perspektive diskutiert wurde. Dabei wurde auf Strategien zur Fachkräftesicherung ebenso eingegangen wie auf Probleme bei der Besetzung von Ausbildungs-
plätzen. Den Schluss des ersten Veranstaltungstags bildete eine Podiumsdiskussion mit Ulrich Walwei (IAB), Robert Helmrich (Bundesinstitut für Berufsbildung), Monika Jungbauer-Gans (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) sowie Michael Zibrowius (Institut der deutschen Wirtschaft Köln), die von Ralf Geißler, Wirtschaftsredakteur beim MDR, moderiert wurde. Themen der Diskussion waren u. a. Möglichkeiten und Grenzen von Projektionen und Potenziale einzelner Personengruppen am Arbeitsmarkt.

Im weiteren Verlauf des Workshops wurden verschiedene soziale Faktoren diskutiert, die bei der Entstehung unterwertiger Beschäftigung eine Rolle spielen: So sind z. B. Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen deutlich häufiger in unterwertigen Beschäftigungsverhältnissen anzutreffen, wobei letzteres im Bereich der beruflichen Ausbildung auch mit den unterschiedlichen Berufsfeldern von Männern und Frauen zu tun haben dürfte.

Danach wurden die Ergebnisse von Prognosen zur Entwicklung des zukünftigen Qualifikationsbedarfs dargestellt, wobei auch über zu erwartende regionale Unterschiede berichtet wurde. Bei der anschließenden Diskussion um eine qualifikationsadäquate Beschäftigung von Flüchtlingen standen hingegen insbesondere rechtliche Probleme im Vordergrund.

Zum Abschluss ließen die Rapporteure Jörg Lau (Agentur für Arbeit, Halle) sowie Matthias Knuth (Universität Duisburg-Essen) die angeregte Diskussion der beiden Workshoptage nochmals Revue passieren.

Außerdem in diesem Heft

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1st IWH-FIN-FIRE Workshop on Challenges to Financial Stability

Annika Bacher Lena Tonzer

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Im Rahmen des Workshops tauschten sich internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle Forschungspapiere rund um das Thema „Challenges to Financial Stability“ aus. Im Wesentlichen diente der Workshop als Plattform, um Änderungen in den regulatorischen Rahmenbedingungen des Finanzsektors und die daraus resultierenden Einflüsse auf die Finanzstabilität bzw. die Konsequenzen für die Realwirtschaft zu diskutieren.

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Kommentar: 25 Jahre Aufbau Ost – weiterer Konvergenzfortschritt braucht gesamtdeutsches Produktivitätswachstum

Reint E. Gropp Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Wie kann es weitergehen mit der Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland? Wird Ostdeutschland auf dem derzeitigen Entwicklungsniveau verharren? Die Entwicklungsperspektiven der Neuen Länder sind nicht losgelöst von der künftigen gesamtdeutschen Wachstumsdynamik. Nicht nur in Ostdeutschland, sondern in Deutschland insgesamt besteht die Herausforderung darin, die Produktivität zu steigern, und zwar stärker als bislang.

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Die Analyse kausaler Effekte wirtschaftspolitischer Maßnahmen – Das Zentrum für evidenzbasierte Politikberatung am IWH (IWH-CEP)

Matthias Brachert Eva Dettmann Mirko Titze

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

In Deutschland besteht ein enormer Bedarf an evidenzbasierter Politikberatung. Viele wirtschaftspolitische Interventionen werden bislang nicht umfassend evaluiert, und falls doch, wenden die wenigsten Untersuchungen geeignete Verfahren der Kausalanalyse an, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Intervention und dem Erreichen von wirtschaftspolitischen Zielen zu identifizieren. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle hat für diese Aufgabe das Zentrum für evidenzbasierte Politikberatung (IWH-CEP) eingerichtet. Eine Pilotstudie zu den Wirkungen der betrieblichen Investitionsförderung ist bereits angelaufen.

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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2015: Deutsche Konjunktur stabil – Wachstumspotenziale heben

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Die Weltproduktion dürfte im Herbst 2015 wie schon in der ersten Jahreshälfte nur in mäßigem Tempo expandieren. Die im Frühjahr erwartete Beschleunigung ist also ausgeblieben. Akzentuiert haben sich die bereits seit 2014 beobachteten Unterschiede zwischen den Regionen. In den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die Konjunktur recht robust. In einer Reihe von Schwellenländern hat sich die Wirtschaftslage hingegen nochmals verschlechtert. Insbesondere häufen sich Anzeichen einer Verschärfung der Probleme in China.

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IWH-Bauumfrage im dritten Quartal 2015: Geschäftsklima unverändert gut

Brigitte Loose

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe ist laut Umfrage des IWH im Sommer alles in allem freundlich geblieben. Die Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage ähnlich gut wie im Quartal zuvor. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr sind sie sogar etwas optimistischer als noch im Frühjahr – die saldierten Urteile der Unternehmen steigen um zwei Punkte. Die Ausstattung mit Liquidität wird etwas günstiger bewertet; hinsichtlich der zu erwartenden Produktion äußerten sich die Unternehmen aber etwas verhaltener als zuvor, und die im Frühjahr gestiegenen Ertragserwartungen fallen zurück auf Vorjahresniveau. Dahinter stehen stark divergierende Stimmungslagen in den Sparten. Während sich das Ausbaugewerbe weiterhin deutlich im Aufwind sieht, bleiben das Bauhauptgewerbe und hier insbesondere die Tiefbauunternehmen eher vorsichtig optimistisch

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IWH-Industrieumfrage im dritten Quartal 2015: Stimmung hat sich aufgehellt

Cornelia Lang

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Im Sommer hat die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands Fahrt aufgenommen. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen. Gegenüber dem Vorquartal wird die aktuelle Geschäftslage im Saldo fünf Punkte positiver bewertet. Die saldierten Urteile über die Aussichten für die nächsten sechs Monate stiegen um sieben Punkte. Beide Komponenten des Geschäftsklimas liegen damit knapp unter den Vorjahreswerten. Eine gegenüber der vorherigen Umfrage deutlich besser bewertete Auftragslage und um neun Saldenpunkte gestiegene Produktionserwartungen untermauern die positive konjunkturelle Botschaft im dritten Quartal. Die Abgasaffäre des VW-Konzerns wurde allerdings erst nach Abschluss dieser Umfrage öffentlich.

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Aktuelle Trends: Mindestlohnbetroffenheit – Besonders starker Rückgang geringfügiger Beschäftigung in den Neuen Bundesländern

Oliver Holtemöller Felix Pohle

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 5, 2015

Abstract

Viele Ökonomen haben prognostiziert, dass die Anzahl der geringfügigen Beschäftigungs- verhältnisse (Minijobs) als Folge des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns deutlich zurückgehen wird. Tatsächlich hat sich die Anzahl der gewerblichen Minijobs im Juni 2015 um ca. 190 000 Beschäftigungsverhältnisse gegenüber dem Vorjahr reduziert; dies entspricht einem Rückgang um 2,7%.

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