IWH-Industrieumfrage im dritten Quartal 2015: Stimmung hat sich aufgehellt
Im Sommer hat die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands Fahrt aufgenommen. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen. Gegenüber dem Vorquartal wird die aktuelle Geschäftslage im Saldo fünf Punkte positiver bewertet. Die saldierten Urteile über die Aussichten für die nächsten sechs Monate stiegen um sieben Punkte. Beide Komponenten des Geschäftsklimas liegen damit knapp unter den Vorjahreswerten. Eine gegenüber der vorherigen Umfrage deutlich besser bewertete Auftragslage und um neun Saldenpunkte gestiegene Produktionserwartungen untermauern die positive konjunkturelle Botschaft im dritten Quartal. Die Abgasaffäre des VW-Konzerns wurde allerdings erst nach Abschluss dieser Umfrage öffentlich.
09. November 2015
Die seit Jahresbeginn schwächelnde Konjunktur im Vorleistungs-
gütergewerbe setzte sich indessen fort. Zum dritten Mal in Folge hat sich die Lagebewertung verschlechtert. Die Zufriedenheit mit der Auftragslage ist erneut rückläufig. Die Aussichten haben sich jedoch leicht und die Erwartungen an die Produktion stark aufgehellt.
Ganz anders präsentieren sich die Hersteller von Investitionsgütern. Die Hoffnungen der vergangenen Monate auf eine wieder anziehende Investitionstätigkeit haben sich wohl erfüllt. Die aktuelle Lage wird per saldo zwölf Punkte besser als im Vorquartal beurteilt, bei den Aussichten bis zum Jahresende sind es sogar 16 Punkte. Auch die Zufriedenheit mit der Auftragslage und die Erwartungen an die künftige Produktion sind kräftig gestiegen. Ob diese konjunkturelle Aufwärtsbewegung gestört wird, weil die Krise bei VW ostdeutsche Standorte und die Zulieferindustrie tangiert, werden die nächsten Wochen zeigen.
Als starker Treiber der ostdeutschen Industriekonjunktur im dritten Quartal zeigt sich das Konsumgütergewerbe. Die sehr positiven Erwartungen, die die Unternehmen im zweiten Quartal geäußert hatten, haben ihren Niederschlag in einer um 18 Saldenpunkte verbesserten aktuellen Geschäftslage gefunden. Mit der gegenwärtigen Produktion, der Auftragslage und den Produktionserwartungen zeigt sich die Sparte hochzufrieden (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Ein Grund dafür dürfte die starke Orientierung der Unternehmen auf regionale Märkte sein. Diese tragen maßgeblich zur Versorgung der großen Zahl von Flüchtlingen bei.