Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2015: Deutsche Konjunktur stabil – Wachstumspotenziale heben
Die Weltproduktion dürfte im Herbst 2015 wie schon in der ersten Jahreshälfte nur in mäßigem Tempo expandieren. Die im Frühjahr erwartete Beschleunigung ist also ausgeblieben. Akzentuiert haben sich die bereits seit 2014 beobachteten Unterschiede zwischen den Regionen. In den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die Konjunktur recht robust. In einer Reihe von Schwellenländern hat sich die Wirtschaftslage hingegen nochmals verschlechtert. Insbesondere häufen sich Anzeichen einer Verschärfung der Probleme in China.
09. November 2015
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem verhaltenen Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 1,8% steigen. Getragen wird die Expansion vom privaten Konsum. Die Investitionen beleben sich allmählich. Die Exporte dürften angesichts der mäßigen Expansion der Weltwirtschaft nur leicht ausgeweitet werden, zumal die belebende Wirkung der Euro-Abwertung allmählich nachlässt. Die Beschäftigung wird wieder rascher ausgeweitet. Allerdings dürfte die Arbeitslosigkeit im Verlauf des kommenden Jahres leicht steigen, weil die derzeit große Zahl von Asylsuchenden nach und nach am Arbeitsmarkt ankommt.
Für die öffentlichen Haushalte in Deutschland zeichnet sich für das kommende Jahr ein Überschuss von rund 13 Mrd. Euro ab. Dieser dürfte damit deutlich geringer sein als der für 2015 erwartete Überschuss in Höhe von 23 Mrd. Euro – nicht zuletzt aufgrund zusätzlicher Ausgaben für die Bewältigung der Flüchtlingsmigration.